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Die erste Universität in Deutschland, die 1969 die Ausbildung zum Diplom-Informatiker anbot, war die Universität in Karlsruhe (Karlsruher Institut für Technologie). Bereits zwei Jahre zuvor bot die TU München den Studiengang „Informationsverarbeitung“ an. Der Beruf Informatik beschreibt laut dem Duden die „Wissenschaft von der systematischen Darstellung, Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen, besonders der automatischen Verarbeitung mithilfe von Digitalrechnern“. Ein Informatiker arbeitet entweder theoretisch in der Forschung und überprüft Thesen und Fragestellungen theoretischer Art, praktisch entweder in der Softwareentwicklung oder allgemein in informationstechnischen (IT) Bereichen (Lösungsstrategien, Algorithmus-Entwicklung, etc.) oder im technischen Bereich. Die Resultate dieser drei Zweige bestimmen die angewandte Informatik, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens zum Einsatz kommt. Zur angewandten Informatik zählen zum Beispiel die Wirtschaftsinformatik, die Geoinformatik und die Medizininformatik. Die Zahl an Studierenden der Informatik steigt von Jahr zu Jahr an, wobei der Frauenanteil bis zuletzt deutlich unter 30% betrug. Die Informatik und die IT-Branche allgemein werden als Innovationsmotor der Gesellschaft und Wirtschaft bezeichnet, der Bedarf an ausgebildeten Informatikern steigt zunehmend an.
Informatik kann mit dem Abschluss Diplom, Bachelor oder Master an Hochschulen studiert werden. Nach einem erfolgreichen Informatik-Studium können IT-Berufe, beispielsweise in der Softwareentwicklung, ergriffen werden. Mit einem Master- oder Diplom-Abschluss ist auch das Arbeiten in der Forschung möglich. Neben dem Studium der Informatik können IT-Ausbildungen auch an Berufsfachschulen absolviert werden mit dem Abschluss als Staatlich geprüfter Informatiker oder alternativ an Berufsakademien (Abschluss Diplom bzw. Bachelor). Diese Abschlüsse sind im Vergleich zum Master- und Diplomabschluss keine akademischen Grade.
Zu den großen Fächern im Studium der Informatik zählen die Programmierung an sich, die verschiedenen Programmiersysteme und -sprachen (beispielsweise C++, Java, C#) und die Softwareentwicklung. Darüber hinaus werden alle Bereiche zum Thema Rechner abgedeckt. Hierzu gehören unter anderem die Rechnerarchitektur, Rechnernetze, Algorithmen, Datenstrukturen, Betriebssysteme (parallele und verteilte Systeme) sowie auch der Aufbau und die Funktion von Datenbanken und Informationssystemen. Weitere Fächer sind Software Engineering, Compilerbau und der gesamte Themenbereich der Robotik, der Künstlichen Intelligenz (artifizielle Intelligenz, KI), der Mensch-Computer-Interaktion, der Systemsimulation und der Elektronik.
Ein Teilbereich der Informatik „Informatik und Gesellschaft“ beschäftigt sich interdisziplinär (Informatik, Geisteswissenschaften, Jura) mit dem Einfluss der Informatik auf die zunehmende Entwicklung einer sogenannten global vernetzten Informationsgesellschaft sowie deren Progress, potenzielle Problembereiche und neue Herausforderungen.
Aufgrund der breitgefächerten Ausbildung können Informatiker in den verschiedensten Bereichen tätig werden. Informatiker werden beispielsweise besonders in der IT-Sicherheit als Penetrationsspezialisten oder -tester eingesetzt (Ethical Hacker), zur Überprüfung der IT-Sicherheit von Unternehmen und/ oder offiziellen Einrichtungen. Ein weiteres großes Tätigkeitsfeld ist die Softwareentwicklung und -testung. Als Experten für Informationstechnik werden Informatiker auf den Gebieten der IT-Systemadministration, IT-Anwendungsberatung, IT-Vertrieb, IT-Qualitätssicherung und allgemein dem Informationsmanagement tätig. Daneben können Informatiker mit einem Diplom- oder Masterabschluss auch in der Forschung arbeiten.
Weitere Tätigkeitsfelder sind die Firmware-Entwicklung, die Erstellung von Netzwerken, die Hardware-Entwicklung, die Arbeit mit Embedded Systems (Rechner mit bestimmten Funktionen, der in einen bestehenden technischen Kontext integriert wird), die Wirtschaftsinformatik (Entwicklung und Anwendung von IT-Systemen in Wirtschaftsunternehmen), das CRM (Customer-Relationship-Management; Kundenpflege), die SAP-Beratung (SAP als weltgrößter Anbieter für High-End-IT-Technologie), die Arbeit mit Datenbanken und die Datenverarbeitung, die Nachrichtentechnik (gehört zu den Ingenieurwissenschaften), Informationstechnik und Bildverarbeitung.
Es gibt inzwischen nur wenige Branchen, die heutzutage gänzlich ohne die Kenntnisse von Informatikern oder IT-Dienstleistungen auskommen. Von den großen (IT)-Branchen, wie zum Beispiel die der Internetdienstleister, Forschungsinstitute und der Luft- und Raumfahrt abgesehen, werden Informatiker auch bei großen Spieleherstellern (Games), bei der Bundeswehr und anderen militärischen Einrichtungen, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Automobilindustrie (Industrie 4.0), in der Wirtschaftsprüfung, in juristischen Bereichen (Recht), in der öffentlichen Verwaltung und in der Validierung benötigt und eingestellt.
Wie in vielen anderen wissenschaftlichen Bereichen auch, zeigt die Informatik eine zunehmende Tendenz zur Spezialisierung. Je nach Berufserfahrung, Können und persönlichem Interesse können folgende Positionen von einem Informatiker eingenommen werden:
Informatiker arbeiten häufig in Selbstständigkeit, beispielsweise als freiberuflicher Programmierer, Consultant oder Webdesigner.
Im Jahr 2016 lag das durchschnittliche Einstiegsgehalt von einem studierten Informatiker (Bachelor und Master) bei 45.211 Euro für Berufseinsteiger. Master-Absolventen verdienten dabei nochmal deutlich mehr als Bachelor-Abgänger. Das höchste Einstiegsgehalt mit 48.921 Euro bekamen Informatiker mit einem „Master of Science“ im Bereich Consulting und Engineering. Am wenigsten erhielten die „Bachelor of Science“ im Bereich Webentwicklung mit 35.429 Euro, da es hier viele Quereinsteiger auch ohne offiziellen Hochschulabschluss für Informatik gibt. Gut zahlende Branchen sind vor allem der Maschinen- und Anlagenbau sowie der Fahrzeugbau und -zulieferer. Mit zunehmender Berufserfahrung, Reputationen und Können steigt das Gehalt eines Informatikers und die Chance auf eine leitende Position im IT-Bereich mit noch attraktiveren Gehältern wird größer.
Die Jobaussichten als Informatiker sind auf dem Arbeitsmarkt weiterhin sehr gut. Aufgrund des hohen Bedarfs und der hohen Nachfrage an Informatikern gibt es ein breites Spektrum an freien Stellen. Häufig haben Studenten kurz vor ihrem Abschluss durch Praktika schon mehrere Jobangebote in Aussicht. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, als Informatiker relativ leicht auch im internationalen Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können, da der Großteil des Studiums auf Programmiersprachen und Englisch basiert. Eine flexible Arbeitseinteilung und die Möglichkeit der Arbeit von zu Hause stellen weitere attraktive Berufscharakteristika des Informatikers dar.